Mehr über das Leben und Wirken von Joanna Macy
STILLE in der Natur - Bei Nacht sind wir in der Hütte losgegangen. Nach mehrstündigem Skiaufstieg durch eine einsame Gletscherlandschaft gelangen wir auf diese Hochebene am Fuss des Berggipfels. Vor uns zeichnet der Schatten ein Silenzio-Zeichen auf die unendlich weite Schneelandschaft. Es ist still. Innen und aussen.
Lieblingsbild anklicken und eine Mikro-Pause einlegen.
Meditations-Anleitung: Lieblingsbild wählen, anklicken und still sitzen.
Das Gras wächst von alleine.
Einatmen.......ausatmen.............
Still sitzen.
Das Gras wächst nicht schneller,
wenn man daran zieht.
"Das Schöne, das Wahre, das Gute:
Es ist nicht draußen, da sucht es der Tor,
es ist in dir, du bringst es hervor.“
Schiller
Wenn man im Auge des GEISTES bleibt,
ist jedes Objekt ein Objekt strahlender Schönheit.
Wenn die Tore der Wahrnehmung aufgestossen sind,
ist der ganze Kósmos dein verlorener und wiedergefundener Geliebter,
das ursprüngliche Antlitz der ursprünglichen Schönheit,
von Anbeginn und in alle Ewigkeit.
Ken Wilber - Das Wahre Schöne Gute
In allen historischen Formulierungen der Philosophia perennis gilt das Axiom, dass die eigentliche Bestimmung des Menschen die Kontemplation oder die unmittelbare, intuitive Wahrnehmung des Göttlichen ist, dass Handeln nur ein Mittel zu diesem Zweck ist, dass eine Gesellschaft nur gut ist, wenn sie ihren Mitgliedern die Kontemplation ermöglicht, und dass eine Gesellschaft nur gut funktionieren kann, wenn wenigstens eine Minderheit in ihr irgendeine Form von Kontemplation, Meditation, geistiger Konzentration oder innerer Sammlung praktiziert.
Aldous Huxley - Die ewige Philosophie, Philosophia perennis
"Alles GROSSE geschieht
ausserhalb der Zeit."
Stefan Zweig, 1881 - 1942
Die STILLE ist nicht
auf den Gipfeln der Berge,
der Lärm nicht
auf den Märkten der Städte,
beides ist in den Herzen
der Menschen."
aus Indien
Der alte Weise spricht:
"Meditation ist die Kunst, mit dir selbst zu leben. Nichts anderes als das: einfach die Kunst, allein glücklich zu sein. Ein Meditierender kann glücklich allein dasitzen – und das über Monate und Jahre. Er lechzt nicht nach Gesellschaft, weil er selbst im Innern eine solche Ekstaste, eine so überwältigende Ekstase erlebt, dass er sonst niemanden braucht. Und wenn doch jemand in sein Leben tritt, dann ist es kein Bedürfnis, keine Notwendigkeit, sondern ein Luxus. Ich bin ganz und gar für Luxus.
Luxus bedeutet: man kann etwas geniessen, wenn es da ist, aber man geniesst es auch wenn es nicht da ist.
Weil du nicht meditativ bist, brauchst du den anderen, um dich abzulenken. Und weil du nicht meditativ bist, kanst du auch nicht lieben, denn Liebe bedeutet überfliessende Lebensfreude. Du ödest dich selber an. Was hättest du denn mit dem anderen zu teilen? Darum wird das Zusammensein mit dem anderen auch wieder nur zur Hölle.
In diesem Sinne hat Jean-Paul Sartre recht, wenn er sagt: „Der andere ist die Hölle.“ In Wirklichkeit ist aber nicht der andere die Hölle; das scheint nur so. Die Hölle existiert in dir, in deiner unmeditativen Lebenshaltung, in deiner Unfähigkeit, allein ekstatisch zu sein.
Zuerst meditiere und sei selig, dann wird sich viel Liebe ganz von selbst einstellen. Dann ist es schön, mit jemandem zusammenzusein, aber genauso schön ist es, allein zu sein. Und alles wird einfach. Du hängst nicht mehr vom anderen ab und machst auch ihn nicht von dir abhängig. Dann bleibt es immer Freundschaft, Freundlichkeit, und wird nie zur Beziehungskiste. Es bleibt ein Sich-Beziehen. Du bist in Beziehung, aber du gehst keine Ehe ein.
Ehe geschieht aus Angst, Sich-Beziehen aus Liebe.
Es ist mir ein tiefes Anliegen, Liebe und Meditation so eng miteinander zu verbinden, dass jede Liebesbeziehung automatisch zu einer Meditationspartnerschaft wird. Und Meditation wird euch so bewusst machen, dass ihr euch nicht mehr zu ver-lieben, „in Liebe zu fallen“, braucht, sondern dass ihr „in Liebe aufsteigen“, dass ihr gemeinsam wachsen könnt. Dann werdet ihr ganz bewusst und in voller Absicht zu Freunden werden.
Deine Liebe wird sich in dem Masse vertiefen, wie deine Meditation tiefer geht, und so wie deine Meditation aufblüht, wird auch deine Liebe aufblühen. Aber dann hat sie eine völlig andere Dimension.
Wenn du eine harmonische Beziehung mit deiner Partnerin, deinem Partner suchst, musst du lernen, meditativer zu sein.
Liebe allein ist nicht genug. Liebe allein ist blind. Erst Meditation gibt ihr Augen. Meditation gibt ihr Verständnis.
Und wenn eure Liebe beides ist – Liebe und Meditation -, dann werdet ihr zu Weggefährten. Dann ist es nicht mehr eine gewöhnliche Beziehung zwischen Ehemann und Ehefrau. Dann wird es zu einer Freundschaft auf dem Pfad zur Entdeckung der Geheimnisse des Lebens.
Aber eines muss man sich klar vor Augen halten: Ohne Meditation ist die Liebe zum Scheitern verurteilt. Sie hat keine Chance auf Erfolg.
Nur durch Meditation fängt die Liebe an, neue Farben anzunehmen, eine neue Musik, neue Lieder, einen neuen Tanz – denn Meditation gibt euch Einsicht und Verständnis für euer polares Gegenüber, und durch dieses Verständnis löst sich der ganze Konflikt auf.
Meditation verleiht euch Qualitäten wie Stille, Aufmerksamkeit, geduldiges Zuhören, die Fähigkeit, euch in den anderen hineinzuversetzen.
Ich möchte euch daran erinnern, dass das Wort „Medizin“ aus derselben Wurzel stammt wie „Meditation“. Medizin heilt den Körper, und Meditation heilt die Seele. Medizin heilt den materiellen Teil von dir, Meditation heilt den spirituellen Teil von dir.
Wenn du jemanden liebst, ist Meditation das grösste Geschenk, das du ihm machen kannst.
Dem westlichen Menschen entgeht das Aufblühen des Lebens, weil er keine Ahnung hat von Meditation.
Im Zusammentreffen von Meditation und Liebe spiegelt sich das Zusammentreffen von Mann und Frau. Und in diesem Zusammentreffen können wir den transzendenten Menschen kreieren – den Menschen, der über Mannsein oder Frausein hinausgeht.
Solange wir nicht den transzendenten Menschen auf dieser Erde hervorbringen, besteht nicht viel Hoffnung.
Liebe ist eine geheiligte Kunst. In Liebe zu sein bedeutet, in einer geheiligten Beziehung zu sein. Doch die Momente, in denen ihr „wir“ seid, sind selten. Dann ist Abgrenzung kein Thema mehr, denn ihr seid nicht mehr getrennt. Dann ist es wunderbar, in deiner Frau aufzugehen, und sie geht in dir auf. Eure Zentren fallen zusammen. Dann fragt keiner mehr nach Abgrenzung, nach Privatheit, nach Eigenständigkeit. Doch diese Momente lassen sich nicht erzwingen.
In der Liebe muss man sehr achtsam, behutsam und sorgfältig vorgehen; sie ist ein sehr empfindliches Phänomen. Sie braucht Jahre, um zu entstehen, und innerhalb von Minuten kann sie zerstört werden. Die Liebe ist wirklich die zerbrechlichste Sache auf der Welt. Sie braucht eine lange Zeit, eine lange Intimität, um zu wachsen.
Darum kann jemand, der ständig die Partner wechselt, in seinen Beziehungen nur Sex erleben, aber keine Liebe.
Wenn zwei Menschen sich sehr nahe sind – in Traurigkeit und Glück, Freude und Leid, in allen möglichen Stimmungen und Situationen: Mal ist es bewölkt, mal scheint die Sonne und alles erstrahlt im Licht….wenn ihr all diese Stimmungen und Witterungen miteinander lebt und euch in den verschiedensten Situationen, unter den verschiedensten Gesichtspunkten kennengelernt habt, dann entsteht ganz allmählich Intimität. Das ist etwas ganz anderes als Sex.
Auf dem höchsten Gipfel der Liebe verschwindet Sex vollständig. Dann ist es fast wie ein Gebet: Zwei Menschen sind zusammen in Andacht. Dann genügt es ihnen, einfach zusammenzusein; es ist orgasmisch, einfach zusammenzusein. Die blosse Gegenwart des anderen zu spüren ist genug. Du brauchst gar nichts zu tun. Wenn du einfach still dasitzt und die Gegenwart des anderen fühlst, erklingt in dir ein noch nie gehörtes Lied, eine nie gespielte Musik. Du wirst in eine andere Welt versetzt.
Tantra transformiert den Sex. Tantra ist wahre Religion. Tantra benutzt die sexuelle Energie als Schlüssel. Und sie ist ein Schlüssel – denn aus ihr kommt alles Leben, durch sie erblühen alle Blumen, durch sie singen alle Vögel. Alles, was du um dich herum siehst – das Grün, das Rot, das Gold – das kommt alles aus der Sexualität. Alles ist Sexenergie. Alle Dichtung, alle Lieder, alle Musik wurzeln in der sexuellen Energie. Alle Kunst, alle Kreativität ist nichts anderes als ein Ausdruck von Sexualität.
Das wahre Tantra ist keine Technik, sondern Liebe. Es ist keine Technik, sondern Andacht. Es ist nicht kopfgesteuert, sondern eine Entspannung ins Herz.
Liebe einfach – völlig grundlos. Liebe einfach – voller Ehrfurcht und Staunen. Liebe einfach und sieh im anderen nicht den Körper, sondern die Seele.
Ehrfurcht ist nötig. Denke und meditiere über den anderen als etwas Göttliches. Der andere ist göttlich. Lass diese Einstellung vorherrschen; umgib dich mit diesem Klima. Dann wird es geschehen; es kündigt sich bereits an.
Nur wenn dein Denken von keiner Religion vergiftet worden ist, kann Sex dir eine tiefe Entspannung bringen.
Nur der Mensch kann Sex geniessen. Und je tiefer du es geniessen kannst, um so menschlicher bist du. Und wenn der Sexualakt zur Meditation werden kann, zur Ekstase, dann werden die höchsten Gipfel des menschlichen Bewusstseins berührt.
Nach einer einzigen tantrischen Liebeserfahrung kann die Entspannung sogar viele Tage anhalten – du fühlst dich ruhig und gelassen, in dir selbst zentriert. Alle Agressivität, alle Depression fällt von dir ab. In diesem Zustand ist man nie eine Gefahr für andere. Wenn möglich, macht man andere genau so glücklich, wie man selbst ist, und wenn nicht, dann richtet man wenigstens kein Unheil an.
Ein Mensch, der das Stillstehen der Zeit, die Auflösung des Egos und die tiefe Einheit mir der Existenz aus eigener Erfahrung kennt, lebt in einer völlig anderen Dimension.
Liebe ist der erste Schritt in Richtung Gott. Darum erscheint sie all jenen, die im Kopf festhängen, verrückt. Und weil die Leute das ganze Geheimnis der Liebe nicht verstehen können und weil sie versuchen, es mit dem Verstand zu begreifen…man kann es aber nur mit dem Herzen begreifen! Vergiss nicht, alles Grosse ist nur dem Herzen zugänglich. Das Herz ist die Tür zu allen grossen Werten, allen absoluten Werten im Leben, und der Kopf ist nur ein nützlicher Mechanismus, ein Denkapparat – gut für den Marktplatz, aber im Tempel völlig nutzlos. Doch die Liebe ist ein Tempel und kein Marktplatz. Wenn man die Liebe auf den Marktplatz holt, reduziert man sie zu hässlicher Sexualität.
Liebe ist das grösste Geschenk Gottes. Lerne sie als eine Kunst. Lerne sie als einen Gesang, als ein Fest. Sie ist eine absolute Notwendigkeit. Genausowenig, wie der Körper ohne Nahrung überleben kann, kann die Seele ohne Liebe überleben. Liebe ist die Nahrung der Seele. Sie ist der Anfang von allem Grossartigen; sie ist das Tor zur Göttlichkeit.
Mein ganzes Leben habe ich nur einem einzigen Thema gewidmet: wie man Liebe und Meditation verbinden kann. Denn nur durch ihre Verbindung kann eine neue Menschheit entstehen. Und nur durch die Verbindung von Liebe und Meditation kann die Dualität von Mann und Frau – und damit die Ungleichheit von Mann und Frau – aufgehoben werden.
Und solange nicht die ganze Menschheit meditativer wird, werden Männer und Frauen sich weiterhin bekämpfen.
Nur durch Meditation – wenn zwei Meditierende ihre Energien miteinander teilen – wird Liebe zu einem beständigen Phänomen; sie wird unwandelbar. Und dann hat sie die Qualität von Ewigkeit – sie wird göttlich.
Die Verbindung von Liebe und Meditation ist die grossartigste Erfahrung im Leben."
INNERE STILLE
SEIN
Mein Dasein ist die Quelle meiner Freude.
Ich erlebe Schönheit in allem was ich tue.
Die Freude am Sein,
ist die Freude bewusst zu sein.
Das offene Geheimnis......
......es liegt hier!
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