integrale weiterentwicklung

oder

selbstzerstörung

13. März 2023

Die Menschheit,

mindestens die des abendländischen Kulturkreises,

steht vor einer existenziellen Wahl.

Entweder bleibt sie weiter auf dem

durch die kapitalistische Moderne vorgezeichneten

Weg der Selbstzerstörung,

oder sie entscheidet sich

für den kreativen und konstruktiven integralen Weg,

ein Weg der persönlichen und sozialen Bewusstseinsentwicklung.

Gary Zemp, Luzern

Am vergangenen Donnerstag machten wir zu sechst – unsere Töchter und Partner, Rita und ich – einen Ausflug nach Zürich und hatten im legendären Kaufleuten die Gelegenheit, zwei Stunden lang die junge Louisa Neubauer live zu erleben. Wir waren alle ziemlich begeistert, wie klug und bewusst und charismatisch diese junge Frau (Jhg 1996 !) auftritt und ihre Anliegen zur Klimakatastrophe vortrug. Ich sehe bei Louisa sehr «gesundes Grün» und darüber hinaus viele Aspekte von auftauchendem «Gelb» und mehr. Ich bin überzeugt, dass Menschen wie Louisa das Zeug haben unsere Zukunft so mit zu gestalten, wie es auch uns aus den Herzen spricht.

Bei der Rückfahrt kam das Gespräch auf den Umstand, dass Louisa halt doch eher eine dystopische Sicht vertritt und ich mich eigentlich meinem Naturell und meiner Überzeugung entsprechend lieber für die Realisierung von erreichbaren Visionen und scheinbaren Utopien engagiere. Darum habe ich mich dann zu Hause wieder auf einen Autor aus dieser Kategorie gestürzt – Jeremy Rifkin (Das Zeitalter der Resilienz - Leben neu Denken auf einer wild gewordenen Erde) – der meiner eigenen Zuversicht immer wieder neue Nahrung zu geben vermag. Ich denke nicht, dass Du dieses Buch unbedingt selber lesen musst. Womöglich genügt Dir, zu wissen, dass es so einflussreiche Autoren gibt, die die Dinge in die richtige Richtung voran bringen. Bei Rifkin ist es so, dass «Grün» in Bestform dargelegt wird und «Gelb» fast in jedem Kapitel auftaucht. An einigen Stellen war ich überzeugt, dass er das Konzept «Spiral Dynamics» seinen Gedankengängen zu Grunde legt ohne dies jedoch explizit zu benennen. Und auch faszinierend ist, dass er zahlreiche «gelbe» Tendenzen umschreibt, die ich im konkreten Leben auch erkenne und wahrnehme. Zum Beispiel die Weiterentwicklung von demokratischen Systemen zu Peerocracy. Dies sehe ich deutlich auf Social Media wie LinkedIn oder in guten TV-Talkshows.

Hier folgt meine persönliche Einschätzung des neuen Buches von Jeremy Rifkin. Publiziert auf LinkedIn, Amazon und ExLibris und hier:

JEREMY RIFKIN

DAS ZEITALTER DER RESILIENZ

LEBEN NEU DENKEN AUF EINER WILD GEWORDENEN ERDE

HEILUNG statt RAUBBAU und ZERSTÖRUNG

Jeremy Rifkin ist ein MUTMACHER, ein ausgezeichneter Geschichtenerzähler, ein Visionär und IDEENGEBER. Dies für den Fall, dass jemand Inspiration und Handlungsanstösse sucht, um auf die Herausforderungen dieser Zeit gute und beste Antworten zu finden. Ich bin vor vielen Jahren auf diesen Autor gestossen und er hat mich sehr glaubhaft von der faszinierenden Idee überzeugt, dass wir im nachindustriellen Zeitalter dazu übergehen sollten, aus gewöhnlichen Häusern mittels Photovoltaik und anderen neuen Techniken kleine Kraftwerke zu machen und damit den Grundstein zu legen für eine demokratische, dezentrale und erneuerbare Energieversorgung. Er hat mich von diesen Ideen so klar überzeugt, dass ich daraus mein heutiges Geschäftskonzept gemacht habe.

In seinem jüngsten Buch beschreibt er, wie sich die krisengebeutelte Menschheit in Richtung einer biophilen und resilienten Spezies weiter entwickeln wird. BIOPHILIE und RESILIENZ sind die neuen Stichworte, die am Horizont auftauchen, wenn wir erst mal eingesehen haben, dass das Zeitalter des unbegrenzten Wachstums und des kapitalistischen Effizienzwahns immer deutlicher an die Grenzen kommen. Und dass es in Zukunft darum geht, im Einklang mit der Natur – statt gegen die Natur – die massiven Kollateralschäden des Anthropozän allmählich zu heilen.

Wer nach inspirierenden Ideen, konkreten Denkanstössen und Handlungsmöglichkeiten sucht, sollte dieses Buch lesen und inkorporieren. Jeremy Rifkin hat Einfluss bis in höchste Regierungskreise und schreibt seine Bücher so, dass sie in vielen Teilen in Regierungsprogramme aufgenommen werden sollten.

Jeremy Rifkin im Originalton auf Seite sechzehn:

«Wir sind Zerstörer, aber wir können auch Heiler sein…….

Anthropologen sagen uns, dass der Mensch

das anpassungsfähigste Lebewesen ist.

Es ist nun die Frage, ob es uns gelingt,

mithilfe dieser prägenden Fähigkeit

in den Schoss der Natur zurückzukehren und dabei

die Bescheidenheit, Achtsamkeit und Kritikfähigkeit aufzubringen,

die nötig sind, um unsere Spezies und

unsere biologische Grossfamilie zu neuer Blüte zu führen.»